Hoffnung auf Auferstehung
Am 1. November feiern wir Allerheiligen. Am 2. November beten wir für das Heil aller von uns gegangen Seelen. Die frühchristlichen Martyrer, die in den Kerkern Roms schmachteten bat man um ihr vollmächtiges Fürbittgebet in besonderen Anliegen. Nach der Hingabe ihres Lebens zeigte sich, dass diese ihre Fähigkeit, besondere Wunder von Gott zu erbitten und zu erhalten, nicht nachgelassen hat.
Auch in unseren Tagen gedenken wir nicht nur unserer von uns gegangenen
Angehörigen sondern mit neuer Aufmerksamkeit und Hochachtung all jener,
die irgendwo in der Welt trotz großer Bedrängnis Christus bis in den Tod
treu bleiben. An der Stärke ihres Glaubens kann sich unser Glaube aufs
Neue entzünden. Vielleicht haben wir in den letzten Monaten sogar
jemanden persönlich kennen gelernt aus den Ländern, der um ihres
Glaubens verfolgten Christen - jemanden aus der Martyrerkirche. Wir
erleben in unseren Tagen die stärkste Verfolgungswelle, die die
Christenheit je gesehen hat. Etwa 80% der Menschen, die um ihres
Glaubens willen weltweit verfolgt werden, sind heutzutage Christen. Alle
fünf Minuten gibt ein Christ sein Leben hin in der Glaubensgewissheit,
dass der auferstandene Herr mächtiger ist als alles Böse in der Welt.
Ihr Schmerz und ihre Not und die der Hinterbliebenen finden derzeit in
den modernen Medien leider nur wenig Beachtung. Darum haben sich nun
viele christliche Hilfsorganisationen und Kirchen zusammengeschlossen
und rufen eine Woche nach Allerheiligen zum weltweiten Gebet für die
verfolgten Brüder und Schwestern auf. Es ist Sonntag der 8. (in
Deutschland der 15.) November, an dem wir weltweit verbunden um Gottes
wunderbares Eingreifen und seinen Trost für alle so sehr bedrängten
Christen beten. Und wiederum wird das erfahren werden, was uns schon die
Martyrerkirche des Altertums überlieferte. Bereits jetzt erreichen uns
Nachrichten, dass Bewahrungen, Fügungen, neue Bekehrungen, Wunder
geschehen, die unsern Glauben und unsere Hingabe zutiefst aufrütteln.
Gott tröstet seine verfolgten, leidenden Kinder aber er führt zugleich
einzelne Verfolger zur Umkehr, so wie er es schon vor 2000 Jahren mit
Saulus getan hat. Die Untergrund-Hauskirchenbewegung soll laut Auskunft
von Missionsgesellschaften in einzelnen Ländern, wo es faktisch keine
Religionsfreiheit gibt, eine beachtliche Wachstumsrate haben. (siehe
www.livenet.de/themen/people/erlebt/muslime). Viele geben um ihrer Treue
zu Christus ihr Leben hin und so wird es weiter noch geschehen. Wir
dürfen auch unter diesem Blickwinkel dieses Jahr in der Liturgie die
Präfation am Allerseelentag beten: „Deinen Gläubigen o Herr wird das
Leben nicht genommen sondern gewandelt.“ Und wir hören in den Lesungen
den trostreichen, ja siegreichen Text aus dem Buch der Weisheit (3,1-5): „Die
Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand, keine Qual kann sie
erreichen. In den Augen der Toren sind sie gestorben, ihr Heimgang gilt
als Unglück, ihr Scheiden von uns als Vernichtung; sie aber sind in
Frieden. In den Augen der Menschen wurden sie gestraft; doch ihre
Hoffnung ist voll von Unsterblichkeit. Ein wenig nur werden sie
gezüchtigt; doch sie empfangen große Wohltat. Denn Gott hat sie geprüft
und fand sie seiner würdig.“Euer P. Peter
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